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Test-Cases

Um die Vorteile von Prüfverbindungen sinnvoll und ökonomisch nutzen zu können, braucht es eine Reihe von automatischen, computergestützten Mechanismen.

Durch flexible Test-Cases wird kyago zu einem universellen und zukunftssicheren Werkzeug. Routinearbeiten sollen den Benutzer nicht belasten. Nur in Fällen, wo Fachwissen und Erfahrung wirklich gebraucht werden, soll der Spezialist eingeschaltet werden. kyago hat diese Anforderungen im Konzept berücksichtigt. 

Weitere Informationen zum Aufbau der kyago Plattform, den individuellen Messungen und den Qualitätskennwerte werden im kyago Whitepaper beschrieben.

Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne das kyago Whitepaper zu. Bitte senden Sie uns hierzu einfach eine E-Mail.

Modern Talking?

Die Tage von ISDN und klassischer Telefonie sind gezählt, denn die Telekommunikationsanbieter stellen alle ihre Netze nach und nach auf All-IP um.

All-IP bezeichnet die Umstellung der bisher verwendeten Übertragungstechniken in Telekommunikationsnetzen auf ein einheitliches IP-basiertes System. Die Abkürzung IP steht für “Internet Protokoll” und bezeichnet eine Kommunikationstechnik im Internet, mit der Informationen digital und paketvermittelt übertragen werden können.

Durch All-IP ist es Telekommunikationsanbietern nun möglich, dem Kunden alle Dienste wie Telefonie, Fax, TV, Internet und Mobilfunk in nur einem einzigen Netzwerk, dem sogenannten Next Generation Netzwerk (NGN), zur Verfügung zu stellen. Hierfür ist ein Internet- Anschluss vollkommen ausreichend. Ein separater ISDN-Anschluss wird nicht mehr benötigt.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung kommt der Frage nach der erlebten Servicequalität für All-IP zunehmende Bedeutung zu.

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Voice unter der Lupe

Die Ende-zu-Ende-Sprachqualitätsmessungen der kyago Plattform können zwischen an unterschiedlichen Standorten verteilten Messeinheiten durchgeführt werden. Dazu werden Verbindungen über Endkundenschnittstellen aufgebaut.

Zur Ermittlung der Ende-zu-Ende-Sprachqualität der jeweiligen Verbindungen werden standardisierte ITU-T-Sprachproben männlicher und weiblicher Stimmen mehrfach in beide Kommunikationsrichtungen übertragen und im anschließenden automatisierten Bewertungsverfahren mit den Originalen verglichen. Die Bewertung der Sprachqualität erfolgt nach ITU-T-Standards.

Als weiteren für Endkunden relevanten QoE-Aspekt können Sprachqualitätsmessungen bei zeitgleicher Auslastung der Bandbreite des jeweiligen Produktes durchgeführt werden. Dazu werden parallel zur Sprachqualitätsmessung größere Datenmengen von und zu Daten-Referenz-Systemen übertragen und IPTV-Messungen initiiert.

Highspeed oder lahme Ente?

Im heutigen Zeitalter der Digitalisierung ist schnelles Internet in vielen Branchen die Grundlage für den geschäftlichen Erfolg von Unternehmen. Deshalb treiben die wichtigsten Anbieter den Ausbau der Netze, das Verlegen von Glasfaserkabeln und die Erhöhung der Internetgeschwindigkeit intensiv voran.

Allerdings müssen die Angaben der Anbieter zur Schnelligkeit in der Praxis oft als theoretische Werte betrachtet werden. Das tatsächliche Tempo eines Breitband-Anschlusses fällt häufig deutlich geringer aus als gebucht. Vor allem sogenannte Shared-Medium-Anschlüsse liegen immer dann unter dem theoretisch möglichen Maximum, wenn viele Nutzer zur gleichen Zeit große Datenmengen abrufen, zum Beispiel durch das Videostreaming.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung kommt der Frage nach der erlebten Servicequalität für All-IP zunehmende Bedeutung zu.

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Highspeed Internet unter der Lupe

Zur Bewertung der Highspeed Internet-Qualität können mit der kyago Plattform verschiedene Messungen durchgeführt werden.

Die verfügbare Up- und Downloadbandbreite wird durch standardisierte Up- und Downloadmessungen bestimmt, die zu Messservern oder Datenreferenzsystemen erfolgen. Diese Messungen werden zusätzlich auch bei zeitgleichem Up- oder Download (Datenlastmessungen) durchgeführt, um das Verhalten der Produkte bei zeitgleicher Auslastung der Bandbreite zu ermitteln.

Als weitere QoE-Indikatoren werden u.a. Paketlaufzeiten, die Häufigkeit von Paketverlusten und die Zeit für die DNS-Namensauflösung gemessen.

Alles Cloud oder was?

Auch bei hohen Besucherzahlen und zeitlich begrenzten Verkaufsaktionen erwarten Kunden eine optimale Performance.

Unzufriedene Kunden entstehen durch lange Ladezeiten, stockende Musik und Videoclips oder nicht erreichbare Websites.

Durchschnittsanwender warten nicht länger als vier Sekunden auf das vollständige Erscheinen einer Website. 90 Prozent der Internetkunden kehren spätestens nach drei fehlgeschlagenen Zugriffsversuchen einem Online-Shop den Rücken.

Eine Vielzahl von Online-Spielen setzen außerdem eine überdurchschnittliche Laufzeitperformance voraus, um als Spieler im interaktiven Spielgeschehen mit den Mitspielern auf Augenhöhe spielen zu können.

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Cloud unter der Lupe

Mit der kyago Plattform werden sowohl leistungsorientierte QoS-Messungen wie DNS-Auflösungszeiten und Antwortzeiten zu Gaming-Servern, als auch anwenderorientierte QoE-Messungen wie Kepler und Website-Ladezeiten gemessen.

DNS als eines der meistgenutzten Internetdienste wird aus Sicht des Anwenders meist unbemerkt angewendet. Da dieser Dienst für die Interaktion aber fundamental ist und eine Laufzeitverzögerung sich auf eine hohe Anzahl von Internetdiensten auswirkt, wird diese Messung als eigenständiger Test durchgeführt.

Die Laufzeitperformance zu Gaming-Servern wird mittels Messungen der Antwortzeiten ermittelt.

Bei den anwenderorientierten QoE-Messungen erfolgt ein Webseitenabruf über einen Browser. Es werden standardisierte Testseiten (ETSI Kepler reference page) von nationalen und internationalen Webhosting-Anbietern abgerufen und auf Transportlayer-Ebene gemessen.

Des Weiteren erfolgt eine Messung von unterschiedlichen, häufig genutzten Webseiten auf Applikationslayer-Ebene. Bei der Ermittlung der Messwerte von Webseitenaufrufen werden wesentliche Teile der nach W3C "Navigation Timing" standardisierten Triggerpunkte verwendet.

Streaming total?

Der weltweite Videoverkehr stellt Internet Service Provider vor eine große Herausforderung, wollen sie ihren Kunden eine exzellente Servicequalität bieten.

Sie müssen hierfür nicht nur die Dienstqualität in ihrem eigenen Netz sicherstellen, sondern auch ein besonderes Augenmerk auf die Zuführung des Video-Contents über diverse Peerings und Content Delivery Networks (CDN) sicherstellen.

Grafik WebTV

Streaming unter der Lupe

Der Streaming-Test führt Messung im Over-the-Top-Ansatz zu unterschiedlichen Video Content Provider durch. Für den Abruf eines Videos kommt ein Chrome-Webbrowser mit entsprechenden Plug-Ins zur Betrachtung aller wesentlichen Bestandteile des zu testenden Videos zum Einsatz.

Die gemessenen Streaming-Dienste nutzen adaptive Streaming. Je nach Anbieter werden unterschiedliche Streaming-Ansätze u. a. mittels MPEG-DASH, HLS oder progressive Download (HTML5 Video) angeboten. Hierbei kommen Videocontainer mit unterschiedlichen Video-Codecs wie H.264, HEVC/H.265, VP9 oder AV1 und Audio-Codecs wie MP3, AAC oder Opus zum Einsatz.

Die Qualitätsanalyse findet nach dem ITU-T Rec. P.1203 Standard statt, der neben H.264 mit Erweiterungen auch HEVC/H.265, VP9 und AV1, sowie 4K/UHD-1-Auflösungen und Bildraten bis zu 60 FPS unterstützt. 

Im Rahmen der YouTube (YT) Video Response Time-Messungen werden jede Stunde zehn Videos in einem Google Chrome-Browser abgerufen und die Zeit gemessen, welche bis zum Eintreffen des ersten Videosegments vom Content-Server vergeht.

Fernsehen total?

Im Zeitalter moderner Netzwerkinfrastrukturen und einer Konvergenz zum Next-Generation-Network (NGN) oder auch ALL-IP-Network, werden altbekannte Dienste wie lineares Fernsehen, welches bisher über Kabel, Satellit oder terrestrisch per Broadcast von den Sendeanstalten ausgestrahlt wird, auf neue Übertragungsmedien portiert.

Die gängigste Bezeichnung von Fernsehen, das über das Internet ausgestrahlt bzw. empfangen wird, heißt „Internet Protocol Television“ (IPTV). Mit IPTV wird im Allgemeinen die digitale Übertragung von Audio- und Videosignalen mittels einer Breitbandinternetverbindung bezeichnet.

Durch die Breitbandinternetverbindung ist eine echte Interaktion mit dem Verbraucher möglich, die neue Anwendungsgebiete und Dienste wie zum Beispiel Video-On-Demand (VoD) realisieren lässt.

Grafik Netflix

IPTV unter der Lupe

In der zunehmend komplexen Welt der Next Generation Video Services ist die Kenntnis um die Servicequalität ein entscheidender Faktor im Kampf um Marktanteile und Kundenzufriedenheit. Mit den IPTV-Messungen werden Messungen über die von Anbietern bereitgestellten Set-Top-Boxen durchgeführt. Für die Ansteuerungen der Testcases auf der Set-Top-Box wird auf die primäre Steuerung per Bluetooth-Low-Energy (BLE) gesetzt.

Die Test-Cases spiegeln reale Szenarien eines Nutzers wider. So werden nach dem Anschalten der Set-Top-Box insgesamt vier unterschiedliche Kanäle gemessen und von diesen die Videoqualität bewertet.

Die IPTV-Qualitätskennwerte werden zusätzlich mit parallelem HTTP-Upload und Download, parallelen Sprachverbindungen, sowie einem zweiten IPTV-Stream zur Auslastung der vollen Bandbreite messtechnisch erfasst.

Die subjektive und objektive Qualität der Mediendaten wird aus dem aktuellen IP-Datenstrom abgeleitet (Live und non-reference Messungen) und basiert neben der Analyse der Netzparameter sowie der Dienstgüte (Quality of Service QoS) auch auf einer Analyse des Video Codec Layers mit Hilfe von „deep packet inspection“.

Die Messungen werden, wenn möglich mittels adaptiven Streaming durchgeführt. Je nach IPTV-Anbieter werden unterschiedliche Streaming-Ansätze mittels HTML5 MPEG DASH oder HLS angeboten. Hierbei kommt typischerweise der MP4-Videocontainer mit einer H.264-Codierung und einem MP3-, AAC- oder OGG-Audio Codec zum Einsatz.

Die Qualitätsanalyse findet nach dem neusten Perceptual Evaluation of Streaming Video Quality (PEVQ-S) Verfahren der OPTICOM statt, die als Neuerung neben H.265 auch VP9, sowie UHD-Auflösungen unterstützt. 

Zum Testkatalog zählt außerdem erweitertes Zapping, bei dem aus Kundensicht verschiedene Zapping-Szenarien betrachtet und Zeiten erfasst werden.